Kloster Maulbronn - Kiesersche Forstkarte Nr. 95 (Detail) aus dem Stromberger Forst von 1684

STRENGE VORSCHRIFTENHYGIENE BEIDEN MÖNCHEN

Jeden Tag benötigten die Maulbronner Mönche große Mengen Wasser. Das kostbare Nass brauchten sie nicht nur in der Küche und der Klosterwirtschaft. Eine ausreichende Versorgung war auch für die Hygiene notwendig – die Zisterzienser bauten daher ein ausgeklügeltes und praktisches System.

Kloster Maulbronn, Klostersee

Die Zisterzienser legten Stauseen an.

WASCHEN UND BADEN

Wasser war im Kloster von herausragender Bedeutung. Die Mönche brauchten es nicht nur für die Mühlen, sondern auch tagtäglich beim Kochen, zur Reinigung und zur Hygiene: Vor dem Essen sollte sich jeder Mönch beispielsweise die Hände waschen. Und auch sonst wurde Wasser für die Sauberkeit benötigt. So empfahl die Benediktsregel, die die Zisterzienser besonders streng befolgten, Bäder für alte und schwer kranke Brüder. Entsprechend hoch war der Wasserbedarf, entsprechend praktisch musste das Nass im Kloster zur Verfügung stehen.

Kloster Maulbronn, Dreischaliger Brunnen im Brunnenhaus

Das Brunnenhaus diente als Waschraum.

DER WASCHRAUM DER MÖNCHE

Das Brunnenhaus mit seinem eleganten Brunnen befindet sich im Nordflügel des Kreuzgangs. Es liegt gegenüber dem Herrenrefektorium, dem monumentalen Speisesaal für die geweihten Mönche. Das Brunnenhaus war ein zentraler Ort im Kloster: Hier schöpften die Mönche Wasser, wuschen sich die Hände vor den Mahlzeiten und schnitten sich die Haare. Auch rituelle Reinigungen fanden hier statt. Fließendes Quellwasser speist den damals einschaligen Brunnen – das raffinierte Leitungssystem der Mönche existiert bis heute.

EXPERTEN DER WASSERWIRTSCHAFT

Die Zisterzienser waren wahre Experten der Wasserwirtschaft. Östlich des Klosters stauten sie die Salzach mithilfe eines Damms zum Tiefen See. Das Nass führten sie anschließend geschickt in das Klosterareal. Doch nicht nur Frischwasser wurde genutzt. Das Brauchwasser der Mönche floss in einen praktischen unterirdischen Kanal, der ebenfalls der bequemen Entsorgung von Abfällen diente. Und das war nötig, um die Hygiene im Kloster beizubehalten: Denn in der Blütezeit der Anlage lebten dort 135 Mönche.

Kloster Maulbronn, Eintritt der Salzach in das Klosterareal

So leiteten die Mönche das Seewasser ab.

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Themenwelt „Feuer und Wasser“