Luftansicht des Klosters Maulbronn mit östlichem Hof

KLÖSTERLICHE HERRSCHAFT UND FÜRSTLICHE REPRÄSENTATIONDer östliche Hof

Den östlichen Hof hinter der Klausur prägen zwei imposante Bauten: das Jagdschloss aus der Zeit der württembergischen Herzöge und das Ephorat. Dahinter erstreckt sich der große Ephoratsgarten mit Pfründhausruine und Faustturm an der Südostecke.

Ephorat des Klosters Maulbronn

Das Ephorat.

Vom Krankenhaus zum Schulhaus: das Ephorat

Vor seiner Umwandlung in ein Gäste- und Herrenhaus diente der Bau als Krankenhaus des Klosters. Die Mönche gelangten von der Klausur zum Krankenhaus durch den mit spätgotischen Netzrippen überwölbten Verbindungsgang. Das im Kern romanische Gebäude wurde mehrfach umgebaut. Zuletzt ließ Abt Entenfuß um 1512 einen Erker anbauen. Seinen Namen verdankt der Bau seiner heutigen Nutzung als Evangelisches Seminar, dessen Schulleiter Ephorus genannt wird.

Blick vom Glockenturm auf das Jagdschloss der Klosteranlage Maulbronn

Das Jagdschloss.

Ein Jagdschloss zur fürstlichen Repräsentation

1588 – das Baujahr ist als Inschrift über dem Haupteingang festgehalten. Der Landesherr Herzog Ludwig I. von Württemberg ließ sein Jagdschloss über alten Kellergewölben eines Vorgängerbaus errichten, der vermutlich als Abtshaus gedient hatte. Der repräsentative Bau mit zwei charakteristischen seitlichen Rundtürmen und steinernen Kreuzstockfenstern war im 19. Jahrhundert das Verwaltungsgebäude des Oberamts Maulbronn. Heute wird es, ebenso wie das Ephorat, vom Evangelischen Seminar genutzt.

Ruine des Pfründhauses des Klosters Maulbronn

Die Pfründhausruine.

Eindrucksvolle Mauerreste: das Pfründhaus

Pfründner waren Träger öffentlicher Ämter, die sich in das Kloster einkauften und dafür eine Versorgung im Alter erhielten. Sie wohnten im Pfründhaus, das auch der Krankenpflege diente. Im 19. Jahrhundert war hier das Maulbronner Armenhaus untergebracht. Heute zeugen einige Mauerreste vom imposanten mittelalterlichen Bau des Pfründhauses. Das etwa 30 Meter lange Gebäude entstand 1430 und hatte ursprünglich drei Stockwerke. Ein Brand machte das Pfründhaus im Januar 1892 zur Ruine.