Unesco-Welterbe mit lebendiger Atmosphäre
Kloster Maulbronn
Kloster Maulbronn, Innenhof, Klostermühle

KRAFT DES WASSERSDie Klostermühle

Die Zisterzienser sind bekannt für ihre ausgeklügelte Wasserwirtschaft. In der Klostermühle im Hof mahlten die Mönche Getreide. Vom Tiefen See führten sie das notwendige Wasser zum Antrieb der Mühlräder heran.

Kloster Maulbronn, Außen, Klosterhof

Ein Maulesel soll laut Legende den Ort für die Klostergründung angezeigt haben.

INNERHALB DER KLOSTERMAUERN

Schon die mittelalterliche Schreibweise von „Maulbronn“ verrät etwas von der Geschichte des Klosters: „Mulenbrunnen“ verweist auf die Lage an einer Quelle und einer Mühle. Ob diese jedoch auf einem Gut des neugegründeten Klosters oder aber weiter flussabwärts lag, ist unklar. Die älteste Mühle der Mönche ist die Klostermühle. Laut Ordensregel musste sie sich innerhalb der Klostermauern befinden. Ihre heutige Lage, im Nordwesten des weitläufigen Klosterareals, ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.

MAHLENDE MÜHLE

Die Klostermühle mahlte das Getreide für die Mönche und Laienbrüder. Das Mehl konnte im Anschluss unmittelbar in der Bäckerei weiterverarbeitet werden. Der Bau schloss direkt an die Mühle an. Der tägliche Backbetrieb in der Pfisterei verrät, dass die Mühlräder fast das ganze Jahr hindurch in Bewegung waren – zumindest für einige Stunden jeden Tag. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Mühle erneuert. Dabei wurde das Gebäude auf seine heutige Größe erweitert. Auch weitere Änderungen wurden vorgenommen.

Kloster Maulbronn, Luftbild mit Blick auf den Wirtschaftshof

Auch Wirtschaftsgebäude gehören zum Kloster Maulbronn.

Kloster Maulbronn, Außenansicht

Das Kloster hatte zahlreiche Wirtschaftsgebäude.

DER MÜHLKANAL

Zur selben Zeit wurden der Staudamm am Tiefen See erhöht und der Mühlkanal neu gebaut. Heute ist dieser verdeckt. Er verläuft oberhalb der nördlichen Zwingermauer. Auf Höhe der Mühle überquert er den Graben und brachte einst das Nass heran. Aus dem Jahr 1617 ist bezeugt, dass die Mühle über vier Wasserräder verfügte. Dabei befanden sich immer zwei hintereinander. Unterhalb des Mühlwerks leiteten die Mönche das Wasser in den Klosterkanal ab. Die Klostermühle zeugt von der Ingenieurbaukunst der Mönche.

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