Kloster Maulbronn, Herrenrefektorium, Durchreiche

Warmes Essen direkt auf den TischEine Durchreichevon der Küche

Die Mönche bereiteten in der Klosterküche über offenen Feuerstellen bescheidene, aber nahrhafte Mahlzeiten zu. Gespeist wurde in den Refektorien, die durch praktische Durchreichen mit dem Küchenbau verbunden waren: Das Essen konnte so – ohne lange Laufwege – warm verspeist werden.

Kloster Maulbronn, Herrenrefektorium

Die Durchreiche in die Küche ist heute vermauert, aber noch immer zu erkennen.

Vom Herd auf den Teller

Die Zisterziensermönche lebten nach den Regeln des heiligen Benedikts. Sie bestimmten den Alltag im Kloster– und auch das Essen – detailliert: Als Hauptmahlzeit sah die Benediktsregel zwei gekochte Speisen vor. Dabei handelte es sich meist um einfache Gemüsegerichte wie Bohnen und Erbsen, Mehlspeisen oder Getreidebrei. Die Mönche von Maulbronn bemühten sich, die Mahlzeiten möglichst warm auf den Tisch zu bringen. Die Klosterküche versahen sie daher mit einer praktischen Durchreiche.

Kloster Maulbronn, Laienrefektorium

Im Laienrefektorium speisten die Ordensbrüder ohne geistliche Weihen.

Warme Speisen im kalten Kloster

Die Küche lag zwischen dem Herren- und Laienrefektorium, den Speisesälen für die Mönche und die Ordensbrüder ohne geistliche Weihen. Und damit in einigem Abstand zur Klosterkirche. Lange Laufwege und kalte Speisen wurden so vermieden. Auch aus Gründen der Sicherheit und der Gottesfurcht war dies notwendig: Denn offenes Feuer war eine stete Gefahrenquelle, Rauch und Gerüche störten die Andacht. Heute ist die Durchreiche vermauert. In den beiden Refektorien ist sie jedoch noch immer gut zu erkennen.

GESCHÄFTIGES TREIBEN

Das Kochen und Auftragen der Speisen, die Bedienung bei Tisch und den Abwasch übernahmen die Mönche abwechselnd – alles stand unter der genauen Aufsicht des Cellerars, des Wirtschaftsverwalters des Klosters. Die Mahlzeiten nahmen die Mönche schweigend zu sich. Die Konventsküche am Kreuzgang war nicht die einzige Küche in Maulbronn. Auch für den Krankenbau und den Gästebereich gab es eine eigene Küche. So konnten sich die Mönche gut um das leibliche Wohl ihrer kranken Mitbrüder und Gäste sorgen.

 

Kloster und Schloss Salem, Detail des Kachelofens im Speisesaal, Mönch beim Braten von Fisch
Kloster und Schloss Salem, Detail des Kachelofens im Speisesaal, Mönche beim Abwasch

Die Klosterküche bedeutete Arbeit – sowohl vor als auch nach dem Essen. Das zeigen die Ofenkacheln aus dem Sommerrefektorium von Kloster Salem.

Die Themenwelt „Feuer und Wasser“ stellt die Macht der Elemente in Schlössern, Gärten und Klöstern in den Mittelpunkt. Erkunden Sie das Spiel mit Feuer und Wasser und erfahren Sie von der Bändigung, Inszenierung und Entfesselung dieser Elemente.

Themenwelt „Feuer und Wasser“