Außenansicht des Laienrefektoriums von Kloster Maulbronn

Nur nichts verkommen lassenJakobs Maultaschen

Um ein wertvolles Stück Fleisch in der Fastenzeit nicht verderben zu lassen, versteckte es der findige Maulbronner Laienmönch Jakob in Teigtaschen. Die Maulbronner Nudeltaschen wurden später abgekürzt zu „Maultaschen“ und entwickelten sich zu einem beliebten schwäbischen Gericht.

Innenansicht des Herrenrefektoriums von Kloster Maulbronn

Entstand hier das „Herrgottsb’scheißerle“?

Ein wertvoller Fund

Es war gegen Ende der Fastenzeit, als der Laienbruder Jakob auf dem Heimweg vom Reisigsammeln unverhofft in den Besitz eines schönen Stücks Fleisch gelangte: Ein flüchtender Dieb hatte seinen Sack mit Beute fallen lassen, Jakob direkt vor die Füße. Zurück im Kloster entdeckte er den schmackhaften Inhalt. Während der Fastenzeit war es den Mönchen verboten, Fleisch zu essen, doch Jakob brachte es nicht übers Herz, den wertvollen Fund wegzuwerfen. Aber wie das gute Stück vor dem Verderben bewahren?

Gut verpackt

Nachdem er mehrere Tage gegrübelt hatte, kam ihm beim Zubereiten des Gründonnerstagsmahles die rettende Idee: Er hackte das Fleisch klein und mischte es unter das Gemüse. Weil ihn dennoch das schlechte Gewissen plagte, versteckte er das Ganze in kleinen Taschen aus Nudelteig. So konnte er das Fleisch vor den Augen Gottes und seiner Mitbrüder verbergen – und servierte das herzhafte Mahl als Fastenspeise. Im Volksmund werden die Maultaschen daher auch „Herrgottsb‘scheißerle“ genannt.

Besucher im Herrenrefektorium von Kloster Maulbronn

Heute kann man den imposanten Speisesaal der Mönche bei Klosterführungen besichtigen.

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