Wappen des Abts Johann Entenfuß am ehemaligen Herrenhaus von Kloster Maulbronn

Die Gier nach dem GoldDoktor Faustus

Ein Aufenthalt des Doktor Faustus in Maulbronn gehört zu den beliebtesten Geschichten rund ums Kloster: Der verschwenderische Abt Entenfuß beauftragte den Alchemisten mit der Herstellung von Gold. Das scheint nicht viel genützt zu haben, denn der Abt wurde wegen Misswirtschaft abgesetzt.

Außenansicht des Faustturms von Kloster Maulbronn

Der sogenannte Faustturm.

Ein Abt auf Abwegen

Der sogenannte Faustturm an der Südostecke des Klosters verweist auf Doktor Faustus, den Wunderheiler und Alchemisten. Er soll 1516 hier gewohnt haben und der Legende nach für Abt Johann Entenfuß Gold hergestellt haben. Entenfuß, zwischen 1512 und 1518 geistliches Oberhaupt der Maulbronner Mönche, war jedenfalls laut Abtverzeichnis ein „Collega“ des Doktor Faustus. Glück hatte der verschwenderische Abt trotz seines Goldgeschäfts mit dem Alchemisten nicht – er wurde schließlich wegen „üblen hausens“ abgesetzt.

Gotisches Fenster im Konversengang von Kloster Maulbronn

Schöne Formen beflügeln die Fantasie.

Historische Person und literarische Figur

Johann Georg Faust wurde um 1480 wahrscheinlich in Knittlingen, nahe Maulbronn, geboren. Als reisender Wunderheiler, Alchemist, Astrologe und Wahrsager taucht er in historischen Quellen auf. Insgesamt ist das Wissen über ihn und die dramatischen Umstände seines Todes – er soll bei chemischen Experimenten durch eine Explosion ums Leben gekommen sein – recht lückenhaft. Das begünstigte sicherlich die Legendenbildung und inspirierte Dichter wie etwa Johann Wolfgang von Goethe.

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