VON DEN ANFÄNGEN IM MITTELALTER
„Von Cîteaux nach Maulbronn“ – der erste Vortrag der Reihe geht zurück an den Ursprung des Klosters. Der Kunsthistoriker Christian Katschmanowski eröffnet am 10. April die Reihe und richtet den Blick auf die Anfänge des Ordens, von der Gründung des Klosters Cîteaux in Burgund im späten 11. Jahrhundert bis zur Ausbreitung in ganz Europa. Der Vortrag bietet eine inhaltliche Einführung in die frühe Geschichte und Kultur der Zisterzienser. Dr. Matthias Untermann forscht seit Jahren über Maulbronn und lehrt als Professor an der Universität Heidelberg. Der spricht am 17. April über die „Planungen und Neuplanungen im Mittelalter“ für die Bauten der Klausuranlage von Maulbronn. Und es zeigt sich: Vom 12. Jahrhundert bis zur Reformation war das Kloster fast immer eine Großbaustelle – wohl kaum zur Freude der Zisterziensermönche.
DIE JAHRHUNDERTE NACH DEN MÖNCHEN
Mit der Präsenz der Waldenser in der Region beschäftigt sich der Kirchenhistoriker Dr. Albert de Lange am 24. April. Er entschlüsselt das Rätsel der exotischen Ortsnamen in der Maulbronner Umgebung: Siedlungen wie Pinache oder Perouse gehen zurück auf die französischsprachigen Waldenser aus dem Piemont, die 1699 nach Württemberg kamen. Zum Abschluss der Reihe spricht Stadtarchivar Martin Ehlers über „Revolution, Freiheitsbaum, Trikolore – Maulbronn unter französischen Vorzeichen“. Sein Vortrag am 8. Mai zeigt, wie sich auch in der Maulbronner Geschichte die großen politischen Entwicklungen in den Biographien der Menschen, die hier lebten, spiegeln. Im ausgehenden 18. Jahrhundert werden nicht nur die Klosterschüler von den Idealen der französischen Revolution ergriffen. Justinus Kerner erlebte als Sohn des Maulbronner Oberamtmanns 1796 die französischen Soldaten im Kloster. Im Jahr 1806 wird das Kloster, eine Folge der napoleonischen Neuordnung, zum Evangelisch-Theologischen Seminar: Bis dahin regierte noch ein evangelischer Abt, versehen mit politischen Ämtern, die ehrwürdige Schule.
VIERT VORTRÄGE IN APRIL UND MAI
Vielfältig und oft überraschend sind die Bezüge zwischen Frankreich und dem Kloster Maulbronn. Das aktuelle Themenjahr „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten" bietet den Anlass, dieser Geschichte nachzuspüren. Viele Jahrhunderte einer kulturellen Befruchtung werden in dieser Vortragsreihe sichtbar. Die Vorträge finden jeweils am Mittwochabend um 19 Uhr im Medienraum, 1. Obergeschoss im Infozentrum des UNESCO-Denkmals statt. Alle Informationen zur Vortragsreihe finden sich im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unter www.kloster-maulbronn.de. Außerdem ist im Infozentrum von Kloster Maulbronn ein Prospekt mit allen Terminen und Informationen erhältlich.
SERVICE
Mittwoch, 10. April, 19.00 Uhr
Von Cîteaux nach Maulbronn
Aufstieg und Expansion des Zisterzienserordens im 12. Jahrhundert-
Christian Katschmanowski M.A., Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Bruchsal
Mittwoch, 17. April, 19.00 Uhr
Planungen und Neuplanungen im Mittelalter
Die Klausuranlage von Maulbronn
Prof. Dr. Matthias Untermann, Universität Heidelberg
Mittwoch, 24. April, 19.00 Uhr
Die Waldenser in Württemberg
Dr. Albert de Lange, Kirchenhistoriker
Mittwoch, 8. Mai, 19.00 Uhr
Revolution, Freiheitsbaum, Trikolore
Maulbronn unter französischen Vorzeichen
Martin Ehlers, Stadtarchivar Maulbronn
ORT
Medienraum im 1. Obergeschoss des Infozentrums
EINTRITT
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
KONTAKT
Kloster Maulbronn. Infozentrum Kloster Maulbronn
Klosterhof 5
75433 Maulbronn
Telefon +49 (0) 70 43.92 66 10
info@kloster-maulbronn.de