Traditioneller Ostereiermarkt: Inspirationen fürs Osterfest
Der erste Frühjahrsbesuch im Weltkulturerbe Kloster Maulbronn lohnt sich: Schon jetzt kann man sich beim traditionellen Ostereiermarkt – organisiert von der Ausstellerin Christine Finn – Anregungen für das kommende Fest holen. Mehr als 5.000 Exponate rund um Ostern sind am Wochenende vom 24. und 25. Februar im Fruchtkasten zu sehen. Der Markt mit insgesamt 55 Ausstellern bietet Familien einen idealen Anlass, das mittelalterliche Ensemble des UNESCO-Denkmals zu erleben.
OVALE KUNSTWERKE
Vom winzigen Wachtelei bis zum großen Straußenei: Über 50 Aussteller aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Russland und der Schweiz präsentieren in der Stadthalle von Maulbronn, dem einstigen Fruchtkasten des Klosters, fantasievoll gestaltete Eier in allen Farben und Größen, Osterdekoration, Gebäck und vieles mehr. Feine Pinsel, heißes Wachs, spitze Bohrer und andere Hilfsmittel waren im Einsatz, um die zerbrechlichen Kunstwerke fantasievoll zu verzieren. Der Ostereiermarkt im Ambiente des Weltkulturerbes ist wie immer ein Ereignis für die ganze Familie. Gute Nachrichten für Eltern und Großeltern: Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt.
LANGE TRADITION DER EIERKUNST
Bemalte Eier kamen nicht erst mit dem Christentum auf. Schon im Ägypten der Pharaonen und in der griechischen Antike galten Eier als Symbole des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurden dekoriert. Ostereier wurden ab dem 12. Jahrhundert in West- und Mitteleuropa gefärbt und verschenkt – also seit der Zeit, in der Kloster Maulbronn gegründet wurde. Die Eiertraditionen sind überall unterschiedlich: Aus Rumänien kommen gebatikte Eier. In Russland werden Holzeier wie Ikonen bemalt. Aus Polen, Tschechien und der Slowakai stammt die Kratztechnik, während man in Ungarn Eier mit Metall verziert.
EIN ORT MITTELALTERLICHER LANDWIRTSCHAFT
Ob es in Kloster Maulbronn eine Osterei-Tradition gibt, weiß man nicht. Da das Zisterzienserkloster höchst erfolgreich Landwirtschaft betrieb, waren Eier sicher reichlich vorhanden. Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters sind heute noch zahlreiche steinerne Zeugen der Landwirtschaft zu finden. Gerade der mächtige Fruchtkasten, in dem der Ostereiermarkt stattfindet, lässt Rückschlüsse auf die einstige wirtschaftliche Stärke des Klosters zu. Heute als Stadthalle genutzt, diente der Fruchtkasten als Lager für die Früchte des Feldes. Hier reifte der Wein in den Fässern. Zahlreiche Wirtschaftshöfe rund um das Kloster erzählen von der Arbeit der Mönche in Weinbau, Viehzucht und Fischwirtschaft.