„Freiheit – Wahrheit – Evangelium“: große Reformationsausstellung kurz vor dem Start
In zehn Tagen ist es soweit: Dann öffnet „Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg“, die große Ausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten und des Landesarchivs Baden-Württemberg ihre Tore. Maulbronn ist einer der Standorte des vierteiligen Projektes. Jetzt findet der Aufbau statt – auch in Kloster Maulbronn. Hier wird es vor allem um die originalen Spuren gehen, die diese umwälzende Zeit im Kloster hinterlassen hat.
AUSSTELLUNG GIBT LESEHILFEN FÜR DIE GESCHICHTE
Bis heute sind sie  im Kloster sichtbar: Die Herrschaftszeichen, die der württembergische  Herzog Ulrich, mehr oder weniger subtil, anbringen ließ. Der Landesherr  übernahm Herrschaft und Besitz im Zisterzienserkloster und dokumentierte  dies deutlich. Im Parlatorium in der Klausur etwa zeigt ein Wandgemälde  Maria mit zwei Ordensheiligen. Nach der Reformation wurden diese  katholischen Heiligenbilder übermalt: mit dem Wappen der  württembergischen Herzöge. Es markierte den Durchgang zum herzoglichen  Bereich im östlichen Klosterhof. Bei Restaurierungsarbeiten tauchten die  älteren, vorreformatorischen Malereien wieder auf, so dass nun zwei  Zeitschichten gleichzeitig sichtbar sind. „Die Ausstellung wird  Lesehilfen geben, damit man beim Rundgang im Kloster diese Spuren  findet“, erklärt Peter Braun, der Leiter der Klosterverwaltung.
SPUREN IN KLOSTERKIRCHE UND KLAUSUR
Eine Folge der Reformation war  etwa, dass die vielen Heiligenaltäre aus der Klosterkirche bis auf  wenige heute noch sichtbare Reste abgeschlagen wurden. Die Klosterkirche  erhielt als sichtbares Zeichen der neuen Konfession eine Predigtkanzel  mit dem Wappen des ersten evangelischen Abtes Valentin Vannius. Und auch  die Klosterschüler, die nun einzogen, hinterließen ihre Zeichen: Im  Chorgestühl finden sich ihre Graffiti aus allen Jahrhunderten.
BLICK IN DIE MAULBRONNER REFORMATIONSGESCHICHTE
14 Tafeln und 6  Vitrinen werden in Maulbronn die Spuren der Reformation sichtbar werden  lassen. Der Streit um die Einführung der Reformation ist eines der  Themen, um die es gehen wird, aber auch der Umgang mit der  Klosterbibliothek oder die Anfänge der Klosterschule Maulbronn. Einiges  am Originalen wird dafür ins Kloster zurückkehren. Etwa der Brief, in  dem Herzog Ulrich im Jahr 1504 damit droht, Maulbronn in einen  Steinhaufen zu verwandeln. Der württembergische Landesherr wollte damals  mit Waffengewalt die Schirmherrschaft über das mächtige Kloster  erreichen. Ein weiteres ganz entscheidendes Dokument wird in Kloster  Maulbronn zu sehen sein: die herzogliche Klosterordnung aus jener Zeit,  die bis ins Detail den Übergang vom Zisterzienserkloster zur neuen  Klosterschule regelte. Archäologische Funde ergänzen die Ausstellung in  Maulbronn. Die Reformationsausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der  Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und des Landesarchivs  Baden-Württemberg. Sie ist der Höhepunkt im Themenjahr „Über Kreuz“ bei  den Staatlichen Schlösser und Gärten, die das ganze Jahr 2017 unter das  Thema der Reformation und ihrer Folgen gestellt haben.
MEHRTEILIGE AUSSTELLUNG IN STUTTGART UND IN DEN KLÖSTERN
„Freiheit  – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg“: Unter diesem  Titel präsentiert die groß angelegte Ausstellung ab September die frühe  Zeit der Reformation im Herzogtum. Das Kernstück der historischen Schau  wird in Stuttgart im Kunstgebäude am Schlossplatz zu sehen sein, für das  UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn und für die Klöster Alpirsbach und  Bebenhausen werden jeweils Ausstellungsteile entwickelt, die die Spuren  dieser Zeit an den klösterlichen Schauplätzen sichtbar machen.
SERVICE UND INFORMATION
TERMINE / Hinweis für die Medien
Die  Ausstellung in Kloster Maulbronn öffnet ihre Tore am 14. September für  das Publikum. Bereits am 13. September wird Finanzministerin Edith  Sitzmann die Ausstellung in Maulbronn eröffnen. Sie als die  Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind herzlich zur Eröffnung  eingeladen und insbesondere zum gemeinsamen Rundgang in der Ausstellung  mit Ministerin Sitzmann und den Vertretern von Landesarchiv  Baden-Württemberg, Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg  und der Ev. Kirche. Bitte melden Sie sich für diesen Termin an.
TERMINE DER AUSSTELLUNG
Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg
Stuttgart, Kunstgebäude: 13.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Maulbronn: 14.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Bebenhausen: 15.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Alpirsbach: 16.9.2017 – 19.1.2018