Freitag, 22. April 2016

Kloster Maulbronn | Sonstige Veranstaltungen TAG DES BAUMES AM 25. APRIL

Am 25. April wird der „Tag des Baumes“ begangen. Wenn man Bäume mit viel Geschichte erleben will, ist man in den ehrwürdigen Monumenten am rechten Platz. Etwa in Kloster Maulbronn, wo die „Friedenslinde“ eine Geschichte hat, die vielleicht sogar bis zurück zum Dreißigjährigen Krieg reicht. Um diesem jahrhundertealten Baum noch möglichst lang eine Zukunft zu geben und um das überlieferte Bild des Klosterhofs zu erhalten, arbeiten die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg intensiv an Lösungen.

„Tag des Baumes“ am 25.4.: Neues von der Maulbronner „Friedenslinde“

Am 25. April wird der „Tag des Baumes“ begangen. Wenn man Bäume mit viel Geschichte erleben will, ist man in den ehrwürdigen Monumenten am rechten Platz. Etwa in Kloster Maulbronn, wo die „Friedenslinde“ eine Geschichte hat, die vielleicht sogar bis zurück zum Dreißigjährigen Krieg reicht. Um diesem jahrhundertealten Baum noch möglichst lang eine Zukunft zu geben und um das überlieferte Bild des Klosterhofs zu erhalten, arbeiten die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg intensiv an Lösungen.

EIN BAUM MIT VIELEN JAHRHUNDERTEN TRADITION
2013 kam die Hiobsbotschaft, dass die jahrhundertealte „Friedenslinde“ im Klosterhof von Maulbronn durch einen Schadpilz bedroht ist. Damals untersuchte man, wie man den riesigen Baum retten kann. Man unternahm „Zugproben“, um die Standfestigkeit der Linde zu testen – mit Erfolg: Der Baum war stabil, obwohl er vom Brandkrustenpilz befallen ist. Die Erkrankung war bei einer der routinemäßigen Untersuchungen des Baumes im Auftrag der Staatlichen Schlösser und Gärten aufgefallen. Der hohe Aufwand für den alten Baum muss sein: Die Linde mit ihrer ausladenden Krone, direkt vor der Fassade der Klausur, gehört zum überlieferten Bild des Klosterensembles – seit Jahrhunderten.

DIE LINDE IM KLOSTERHOF DES UNESCO-DENKMALS
Der Baum ist weithin bekannt und bei Maulbronnern und Klostergästen gleichermaßen beliebt. Kein Wunder also, dass sein Schicksal mit viel Anteilnahme begleitet wird. Unvorstellbar war es für viele, dass der Hof von Kloster Maulbronn je ohne diesen mächtigen Zeugen der Geschichte sein könnte. Die Friedenslinde stammt möglicherweise aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 wurden an vielen Orten solche „Friedenslinden“ gepflanzt. Die Linde vor der Westfassade des Klosters und vor dem „Paradies“ gehört nach der lokalen Maulbronner Überlieferung zu dieser Tradition. Darauf weist unter anderem das „Maulbronner Heimatbuch“ hin. Sicher ist, dass der Baum alt ist. Im 19. Jahrhundert war er bereits ausgewachsen und in den Turnplatz des Seminars eingebunden.

KOMPLIZIERTE SUCHE NACH LÖSUNGEN
Auch wenn die Standfestigkeit des befallenen Baumes inzwischen überprüft ist: Gegen den Pilz gibt es kein Mittel – und er schwächt die Wurzeln. Der Baum wird daher engmaschig von den Staatlichen Schlössern und Gärten überwacht und kontrolliert. Das Ziel der Maßnahmen formulierte Prof. Dr. Hartmut Troll, bei den Staatlichen Schlössern und Gärten für alle historischen Gärten zuständig, bereits 2013: „Es geht darum, den alten Baum solange wie möglich zu erhalten.“ Wenn man den Baum intensiv betreut, bleiben den Staatlichen Schlössern und Gärten einige Jahre, um für die Nachfolge der Linde zu sorgen. Erste Versuche, die Friedenslinde aus Knospen vegetativ zu vermehren, um in ein paar Jahren im Sinne der Authentizität des Denkmals eine geeignete Nachfolgerin pflanzen zu können, glückten nicht: Der Baum war wohl schon zu alt für diese Art von Vermehrung. Inzwischen gehen die Staatlichen Schlösser und Gärten auf einem anderen Weg weiter: Triebe der alte Linde wurden auf eine vitale, junge Unterlage gesetzt. Und die potenziellen Nachfolgerinnen der Friedenslinde entwickeln sich vielversprechend.

DER TAG DES BAUMES IN DEN SCHLOSSGÄRTEN UND PARKS
Der „Tag des Baumes“ wurde 1951 eingeführt. Er wird jedes Jahr im April begangen und soll dazu beitragen, die Bedeutung der Bäume und des Waldes für den Menschen präsent zu halten – und auch an die wirtschaftliche Rolle des Waldes zu erinnern. Für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ist der „Tag des Baumes“ ein Anlass, auf den Reichtum der historischen Gärten hinzuweisen: In vielen Fällen haben sich in den traditionsreichen Anlagen alte Baumriesen erhalten.

GRÜNE VIELFALT IM JAHR DER GÄRTEN
2016 lautet das Jahresthema der Staatlichen Schlösser und Gärten „Welt der Gärten – Kostbarkeiten für alle Sinne“. Barocke Orangerien und glitzernde Springbrunnen, elegante Statuen und reizvolle Gartentempel, kunstvoll geschnittene Hecken, weite Landschaften und uralte Baumriesen: Die historischen Gärten im Land feiern in diesem Jahr. Auch Kloster Maulbronn ist mit Führungen und Veranstaltungen dabei, die die Welt der Klostergärten zum Thema haben – und die reiche Gartenbau- und Landwirtschaftstradition der Zisterzienser. Landesweit machen 18 Gärten mit und bieten ein Füllhorn von Veranstaltungen: Familiensonntage und Kinderprogramme, Gartenfeste und Open-Air-Konzerte, Gartenmessen und Kunstausstellungen zu Gartenthemen. Dazu kommen ungewöhnliche Führungen und Rundgänge durch die Gärten, von denen jeder seinen eigenen Charme hat. Das ganze Programm findet man im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten unter www.welt-der-gaerten2016.de.

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