Lesung & Vortrag
Veranstaltung mit: Dr. Erwin Frauenknecht, Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Termin: Dienstag, 13.05.2025, 19:00
Im Frühjahr 1525 war die Situation im Herzogtum Württemberg angespannt und unübersichtlich. Aufständische Bauern zogen in schnell wechselnden Gruppen durch das Land, zudem versuchte der vertriebene Herzog Ulrich wieder ins Land zu kommen. Die österreichische Statthalterregierung in Stuttgart hatte alle Hände voll zu tun, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Man setzte alle Hoffnungen auf die Truppen des Schwäbischen Bundes.
Wie viele andere Klöster, geriet auch das Kloster Maulbronn ins Visier der rebellierenden Bauern. Vorratskeller und Klostervermögen der Abteien boten den Bauernhaufen ein lukratives Ziel. Die Konvente reagierten unterschiedlich auf die Bedrohungen: Verhandlungen, Widerstand oder Flucht vor den Aufständischen. In diesem Dilemma befand sich auch das Kloster Maulbronn. Im April 1525 bedrohten, besetzten und plünderten mehrmals Bauerngruppen die Klosteranlage.
Noch Jahre später litt Maulbronn an den Folgen der Plünderungen. 1530 erhielt der Konvent die Erlaubnis, in allen Orten, in denen Maulbronn Patronatsrechte besaß, auch zu predigen. Die Einkünfte aus diesen Pfarreien flossen damit direkt in das Klostervermögen, und sollten helfen, die prekäre wirtschaftliche Situation des Konvents zu bessern.