Valentin Vannius

Bekannter Kirchenpolitiker und ReformatorValentin Vannius

Reformator Valentin Vannius (1495–1567) war der erste evangelische Abt von Maulbronn und als Prälat Mitglied des württembergischen Landtags. Im Auftrag des Herzogs wirkte er aktiv an der württembergischen Schul- und Klosterordnung mit. Er gab die Kanzel in der Klosterkirche in Auftrag – hier ist noch sein Wappen zu sehen.

Das Brunnenhaus im Kreuzgarten

Vannius begann seine Karriere als Mönch in Maulbronn.

Wie sah sein Werdegang aus?

In jungen Jahren trat Valentin ins Kloster Maulbronn ein und blieb, bis die Mönche 1525 im Bauernkrieg ihr Kloster verlassen mussten. Er bekam in Löwenstein eine Pfarrerstelle. Den Ideen der Reformation stand er aufgeschlossen gegenüber und begegnete in dieser Zeit einigen reformatorisch gesinnten Theologen, u.a. Johannes Brenz aus Schwäbisch Hall. 1532 verließ er Löwenstein und zog zu seinem Cousin nach Feuchtwangen, wo er sich auch zur Reformation bekannte, indem er die ihm vermittelte Margarete heiratete. Dort erlebte er auch die Umwandlung des Klosters in ein Gymnasium.

Cannstatt, Auszug aus der Topographia Suaviae von Matthäus Merian

Von Cannstatt aus mischte Vannius in der Kirchenpolitik mit.

Steile Karriere oder schweres Kreuz?

Vannius wurde in die Kirchenleitung berufen und besetzte zusätzlich ein Pfarramt in Cannstatt. Unter Herzog Ulrich und dessen Sohn Christoph wirkte er aktiv in der württembergischen Kirchenpolitik mit: Vannius arbeitete an der Abfassung der Kirchenordnung und insbesondere der Schul- und Klosterordnung. 1548 starb Vannius' erste Frau Margarete, mit der er fünf Kinder hatte. Wohl bald darauf heiratete er die Stuttgarterin Anna Riele. Nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde Vannius 1558 erster evangelischer Abt des Klosters Maulbronn.

Porträt Herzog Christoph von Württemberg

Unterstützung durch den Herzog: er druckte das Buch von Vannius.

WIE ERLANGTE ER GROSSE BEKANNTHEIT?

Über Württemberg hinaus bekannt wurde Vannius durch sein Buch über die Messe. Herzog Christoph ließ es unter dem Titel „Was von der Meß zu halten sey. Bedencken auß der Heiligen Geschrifft und den alten Lehrern der Kirchen gezogen durch Valentinum Vannium, Pfarrhern zu Candtstatt“ in Tübingen drucken. Vannius legte dar, wie weit sich die Messe vom schriftgemäßen Abendmahl entfernt hatte. Das Buch war in vielen Bibliotheken der damaligen Zeit zu finden und erschien sogar auf Polnisch.

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Über Kreuz

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